2. September 2024
Eine wertvolle Ressource für dich vorab:
Vor einem Jahr habe ich mich mit Coaching und Moderation selbstständig gemacht. Es war ein aufregender Neubeginn, aber es gab auch immer wieder Momente der Unsicherheit. Wenn die Auftragslage gerade einmal etwas geringer ist, schleichen sich bei mir ab und an Gedanken des Zweifels ein: Bin ich wirklich gut genug? Habe ich die richtigen Entscheidungen getroffen? Interessiert sich jemand für mein Angebot?
Solche destruktiven Gedanken lassen mich an meiner Kompetenz zweifeln, obwohl ich tief im Inneren weiß, was ich kann und was ich weitergeben möchte.
Nicht nur als selbständige Coach, sondern auch als Yoga-Lehrerin habe ich mich im letzten Jahr auf „unbekanntes Terrain“ begeben. Als ich vor etwa einem Jahr als Yoga-Lehrerin startete, war das für mich ein großer Schritt heraus aus meiner Komfortzone. Im Business-Kontext fühle ich mich sicher und selbstbewusst. Ich weiß, wie ich Teams durch Workshops führe, Projekte strukturiere und selbstsicher auftrete. Vor Hunderten von Menschen zu sprechen und den Raum als Moderatorin zu halten, fühlt sich für mich fast schon leicht und natürlich an. Ich kenne meine Stärken, weiß, wie ich eine Botschaft klar und wirkungsvoll vermittle, und genieße es, mit dem Publikum zu interagieren.
Doch dann saß ich zum ersten Mal vor einer Yoga Klasse mit 15 Yogis, die darauf warteten, dass ich Anleitungen gebe. Plötzlich schlug mein Herz bis zum Hals, meine Hände wurden feucht, und mein Verstand schaltete auf Panikmodus.
Wo war die Sicherheit geblieben, die mich auf der Bühne begleitet? Warum fühlte sich diese Situation so viel bedrohlicher an, obwohl es nur eine kleine Gruppe war?
Zum ersten Mal seit langer Zeit bin ich in einer völlig neuen Rolle – eine, in der ich mich wie eine Anfängerin fühlte.
Als ich zum zum ersten Mal vor 15 Yogis saß, die darauf warteten, dass ich Anleitungen gebe, schlug mir mein Herz bis zum Hals und meine Hände wurden feucht.
Wo war die Sicherheit geblieben, die mich als Moderatorin auf der Bühne und im beruflichen Alltag begleitet? Warum fühlte sich diese Situation so viel bedrohlicher an?
Im Business-Kontext fühle ich mich kompetent und sicher. Meine Moderationskompetenzen, mein strukturiertes und systemisches Denken sind mir in verschiedenen beruflichen Rollen von großem Nutzen. Doch als Yoga-Lehrerin sind ganz andere Fähigkeiten gefragt.
Plötzlich stand ich wieder am Anfang.
𝐑𝐚𝐮𝐬 𝐚𝐮𝐬 𝐝𝐞𝐫 𝐊𝐨𝐦𝐟𝐨𝐫𝐭𝐳𝐨𝐧𝐞…
…heißt es, um Neues zu lernen. Nur wer sich aus der Komfortzone hinauswagt, kann über sich hinauswachsen.
Was “𝐑𝐚𝐮𝐬 𝐚𝐮𝐬 𝐝𝐞𝐫 𝐊𝐨𝐦𝐟𝐨𝐫𝐭𝐳𝐨𝐧𝐞…” auch bedeutet:
➡️ Selbstzweifel überwinden
➡️ Mutig sein, Fehler zu machen
➡️ Angst überwinden, was andere über dich denken könnten
➡️ Eigene Denk- und Verhaltensmuster hinterfragen
➡️ Bisherige Rollen, Status und Erfolge zurücklassen und als völlig Unbekannte*r in einer neuen Rolle starten
➡️ Durchhaltevermögen entwickeln. Mit Rückschlägen und ausbleibenden Erfolgen umgehen lernen und mutig weitergehen.
𝐔𝐧𝐝 𝐝𝐚𝐧𝐧:
💫 Durch Erfahrung allmählich neue Fähigkeiten und Sicherheit gewinnen
💫 Über sich selbst Neues lernen
💫 Spaß an der neuen Rolle finden
💫 Neue Fähigkeiten in verschiedene Rollen transferieren
💫 Über sich hinauswachsen.
Selbstzweifel sind völlig normal, vor allem, wenn man neue Wege beschreitet. Wichtig ist, dass wir lernen, diese Zweifel zu hinterfragen und sie nicht zu unserer Wahrheit werden zu lassen. Dazu nutze ich oft Journaling als Werkzeug, um Klarheit zu gewinnen und meine Gedanken zu sortieren. Hier sind einige Fragen, die dir helfen können, deine eigenen Zweifel zu überwinden:
𝟭. 𝗪𝗮𝘀 𝗴𝗲𝗻𝗮𝘂 𝗵𝗮𝘁 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗦𝗲𝗹𝗯𝘀𝘁𝘇𝘄𝗲𝗶𝗳𝗲𝗹 𝗮𝘂𝘀𝗴𝗲𝗹𝗼𝗲𝘀𝘁?
Ich erkannte, dass die neue Umgebung und der Gedanke daran, eine Anfängerin zu sein, meine Unsicherheiten verstärkten.
𝟮. 𝗪𝗲𝗹𝗰𝗵𝗲 𝗦𝘁𝗮𝗲𝗿𝗸𝗲𝗻 𝗯𝗿𝗶𝗻𝗴𝗲 𝗶𝗰𝗵 𝘁𝗿𝗼𝘁𝘇𝗱𝗲𝗺 𝗺𝗶𝘁?
Ich habe mir bewusst gemacht, dass meine Empathie, meine Kommunikationsfähigkeiten und meine Erfahrung, einen Raum zu halten auch als Yoga-Lehrerin wertvolle Ressourcen sind.
𝟯. 𝗪𝗲𝗹𝗰𝗵𝗲 𝗘𝗿𝗳𝗼𝗹𝗴𝗲 𝗵𝗮𝗯𝗲 𝗶𝗰𝗵 𝗯𝗲𝗿𝗲𝗶𝘁𝘀 𝗲𝗿𝘇𝗶𝗲𝗹𝘁?
Ich erinnerte mich daran, wie ich bereits nach den ersten Stunden positive Rückmeldungen von meinen Schüler*innen erhalten habe. Ich bin also auf dem richtigen Weg.
𝟰. 𝗪𝗶𝗲 𝗸𝗮𝗻𝗻 𝗶𝗰𝗵 𝗱𝗶𝗲𝘀𝗲 𝗦𝗶𝘁𝘂𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻 𝗮𝗹𝘀 𝗖𝗵𝗮𝗻𝗰𝗲 𝘀𝗲𝗵𝗲𝗻?
Der anfängliche Zweifel hat mich motiviert, noch tiefer in Theorie und Praxis einzutauchen und mich kontinuierlich weiterzubilden.
Wenn du neugierig geworden bist und selbst mit dem Journaling beginnen möchtest, um deine Selbstzweifel zu überwinden, kann dieser Leitfaden (exklusiv für Newsletter Subscribers) nützlich für dich sein.
Denk- und Verhaltensmuster sind Gewohnheiten, die sich über Jahre oder gar Jahrzehnte einschleichen. Als würdest du im Wald einen unentdeckten Pfad beschreiten. Dieser Pfad ist schmal, überwuchert und voller Hindernisse. Am Anfang kostet es Mühe, diesen Pfad zu betreten. Du musst dich durch Dornen kämpfen, über Wurzeln stolpern und den Weg immer wieder suchen.Doch je öfter du diesen Pfad gehst, desto klarer wird er. Die Dornen weichen, die Stolpersteine verschwinden. Mit der Zeit wird aus dem einst mühsamen Weg ein vertrauter Pfad, den du ohne nachzudenken beschreiten kannst. Du hast eine neue Gewohnheit geschaffen.
Selbstzweifel nachhaltig zu überwinden erfordert Geduld und Übung. Durch bewusste Reflexion gelangst du zu tiefen Einsichten, die du für dich verinnerlichen kannst und dir zu Selbstvertrauen und inneren Stärke verhelfen. In meinem Yoga-Beispiel habe ich mit der Zeit folgende Einsichten gewonnen:
Es liegt eine besondere Kraft darin, etwas völlig Neues zu beginnen. Der sogenannte #Anfängergeist – die Fähigkeit, Dinge unvoreingenommen und mit offenem Herzen zu betrachten – erlaubt es uns, jenseits unserer gewohnten Denkweisen zu handeln.
Gerade diese Offenheit macht es doch erst möglich, kreativ zu sein, Neues zu lernen und uns auf unerwartete Weise weiterzuentwickeln, oder nicht?
Wenn ich jetzt vor meiner Yogaklasse stehe, erinnere ich mich daran, dass die Fähigkeit, den Raum zu halten – egal ob auf der Bühne oder auf der Matte – aus der gleichen Quelle kommt: Vertrauen in mich selbst und die Bereitschaft, immer wieder Neues zu lernen.
Kategorien:
Coaching, Business, Achtsamkeit